Suchen

„Pool-Betreuung“ ist ein Konzept für flexible sozialpädagogische Gruppenbetreuung, abgestimmt auf die speziellen Erfordernisse in Jugendlichengruppen mit Asylhintergrund.

Der betreibende Träger der Gruppe meldet uns, welcher Jugendliche problematisches Verhalten aufweist. Umgehend findet dieser dann Aufnahme in unserem „Pool“, einem Betreuungssetting, das immer drei Jugendliche fassen kann. Im Ausmaß und zu den Kosten einer herkömmlichen Familienbetreuung hat der Pool die Aufgabe, den sozialpsychodynamisch am stärksten Überforderten Coaching anzubieten, ihre Ressourcen zu heben und Perspektiven aufzuzeigen und so dem Eskalationsgeschehen kontinuierlich die Spitze zu nehmen. Sobald die gewünschte Wirkung erzielt ist, erfolgt der Wechsel, und ein anderer Jugendlicher kommt in den Pool.

Jugendliche mit Asylhintergrund, die auf engem Raum zusammen wohnen, haben von Haus aus Bedarf an Orientierung, Beziehungsreflexion, Identifikationsangeboten und ähnlichen Möglichkeiten, wie sie sozialpädagogische Betreuung bietet. Gemeinsamkeiten wie das Trauma des verlassenen/verlorenen Herkunftslands, die unklare Akzeptanz in Österreich, die ungewissen Arbeits- und Ausbildungsperspektiven, die ungenügenden Identifikationsangebote von außen lassen die Gruppe zusammenwachsen. Andere Faktoren wiederum sorgen für Spaltung und Konflikte: unterschiedliche Sprachen und Kulturen, oft verfeindete Herkunftsländer, dazu der wechselseitige Konkurrenzdruck – wer wird letztendlich Asyl erhalten, wer nicht?

Wir machen die Erfahrung, dass solche Gruppen infolge der genannten Faktoren sozialpsychodynamisch extrem instabil sind und einen hohen Grad an Flexibilität in der Betreuung erfordern, einem Umstand, dem wir mit diesem Konzept erfolgreich begegnen wollen.